Eine Brücke zwischen Germanistikstudierenden und der Berufswelt





Im Mai und Juni organisierte der DAAD in China im Rahmen des Lektorenprogramms - initiiert durch die DAAD-Lektorinnen Katharina Eberle und Katharina Quicker - das innovative Projekt Job Lab. Unter dem Motto Mit Deutsch in die Zukunft bot die Messe Berufsperspektiven für chinesische Deutschlernende, um sie auf ihrem Weg in die Arbeitswelt zu unterstützen. Dabei handelte es sich um keine herkömmliche Berufsmesse, sondern um eine mobile und nachhaltige Plakatausstellung, welche Unternehmen und deren Kontakte auf Postern präsentierte. Das Job Lab fand an den bedeutenden Standorten Guangzhou, Shanghai und Peking statt. Ein Rahmenprogramm aus Vorträgen, Panel-Diskussionen und Bewerbungstrainings komplementierte die Ausstellung an allen Standorten. Im Wintersemester 24/25 wird die wandernde Berufsmesse zwischen den Universitäten der DAAD- und OeAD-Lektoratsstandorten zirkulieren.





Projektidee





Die Idee für das Projekt Job Lab hatten Katharina Eberle und Katharina Quicker insbesondere deshalb, weil den beiden Lektorinnen in ihrem Berufsalltag die immer wiederkehrende Frage Was kann man mit einem Germanistikstudium machen? begegnete. Viele Germanistikstudierende kämpfen mit Zukunftsängsten und schwindender Motivation, welche von aktuell hohen Arbeitslosenzahlen unter Universitätsabsolvent:innen in China zudem flankiert werden.





Projektziele





Hier setzt das Job Lab an: Indem es Berufsbilder und Karrierewege mit deutlichem Bezug zu deutschsprachigen Ländern oder zur deutschen Sprache präsentiert, zeigt es die vielfältigen Möglichkeiten auf, die chinesischen Germanistikstudierenden nach dem Studium offenstehen. Im Rahmenprogramm sprachen Expert:innen und bereits berufstätige Germanist:innen über die Relevanz des Fachs im globalen Kontext. Erfolgsgeschichten von Absolvent:innen dienten außerdem als Inspiration, Orientierung und Motivation für die Studierenden und boten einen praxisnahen Einblick ins Berufsleben. In den veranstalteten Bewerbungstrainings konnten die Teilnehmenden Bewerbungsunterlagen optimieren, Bewerbungsgespräche simulieren und sich über branchenspezifische Anforderungen informieren. Pausengespräche, etwa mit Verterter:innen der AHK, den deutschen und österreichischen Auslandsvertretungen oder dem DAAD, boten zudem die Möglichkeit der beruflichen Vernetzung und des bilateralen Austausches wertvoller Kontakte.





Veranstaltung im Fokus





Am 19. Mai 2024 fand im Deutschen Generalkonsulat Kanton in Guangzhou von 10:00 - 17:30 Uhr der Auftakt der Veranstaltungsreihe statt, zu dem ungefähr 100 Besucher:innen kamen. In ihrem Eröffnungsvortrag betonte Jana Ludwig, Stellvertretende Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Kanton, die Bedeutsamkeit der weiteren Zusammenarbeit und die Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und China und erörterte Berufsbilder im wirtschaftlichen und diplomatischen Kontext. Martin Klose, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der deutschen Handelskammer in China - Süd - und Südwest China stellte die AHK Greater China vor, gab Tipps zur konkreten Jobsuche in China und sprach über die Arbeitskultur deutschsprachiger Länder. Germanistikabsolvent Simon Li berichtete anschließend in einem zweisprachigen Vortrag über seinen beruflichen Werdegang. Im praktischen Teil der Veranstaltung wurden zwei Bewerbungstrainings angeboten: Melanie Späthe, DAAD-Lektorin in Guangzhou, leitete den ersten Workshop und vermittelte den Teilnehmenden praktische Techniken zur Verbesserung ihrer nonverbalen Kommunikation und sensibilisierte sie für standardisierte Fragen im Bewerbungsgespräch. Das zweite Bewerbungstraining, mit Fokus auf das schriftliche Bewerbungsverfahren, führte Dr. Ingo Köster, DAAD-Ortslektor an der Guangdong University of Foreign Studies.



Am 26.Mai öffnete von 10:00 - 17:30 Uhr das German Centre Shanghai dem Job Lab seine Türen. Am Vormittag führten die DAAD-Lektor:innen Silke Litz und Daniel Simon jeweils ein Bewerbungstraining durch. Am Nachmittag wurde die Vortragsreihe durch Peter Hergemöller, Leiter der Abteilung für Marketing und Kommunikation des German Centre Shanghai, eröffnet. In seinem anschaulichen Beitrag stellte er die Arbeit des German Centre und damit auch Berufsperspektiven für Germanistikstudierende vor und ging auf das Leben und Arbeiten zwischen Deutschland und China ein. Dem schloss sich der Vortrag von Uwe Koch, Leiter des Referats für Kultur und Bildung sowie des Wissenschaftsreferates des Deutschen Generalkonsulats Shanghai, an, wobei er die Notwendigkeit der Germanistik in China und ihren Stellenwert im Land herausarbeitete. Parallel zum dritten Bewerbungstraining des Tages, durchgeführt von der DAAD-Lektorin Caroline Gallardo, führte die Personalleiterin der AHK Greater China, Vivian Gu, ein Quiz durch, welches unterhaltsam in die Arbeit der AHK einführte. Anschließend berichtete Philipp Ehner, Trainee der DIHK, von seinem persönlichen Karriereweg und schenkte Tipps für Berufseinsteiger:innen im deutsch-chinesischen Kontext. Der Abschlussvortrag von Alexandra Runge, Österreichische Vizekonsulin für Handelsangelegenheiten, bot einen Überblick über die österreichische Unternehmenswelt sowie die Arbeit von Advantage Austria in China. Auch organisatorisch war Österreich, über die OeAD-Lektorinnen Gloria Reim und Sabrina Schwaiger, am Job Lab Shanghai stark beteiligt.



Bevor das Job Lab am 2. Juni von 14:00 - 19:00 Uhr im German Centre Beijing stattfand, führte DAAD-Lektorin Sabrina Stock am Vormittag ein digitales Bewerbungstraining für Teilnehmende aus ganz China durch. Die Berufsmesse selbst wurde durch den Vortrag von Ole Engelhardt, Leiter der DAAD-Außenstelle in Peking, eröffnet, in welchem er die Arbeit des DAAD, aber auch Berufsperspektiven für Germanistikstudierende, herausstellte. Ihm folgte der Vortrag von Anna Sporbeck, Praktikantin im Bereich Marketing am German Centre Beijing. Als studierte Germanistin ging sie auf ihren Einstieg ins Berufsleben sowie auf die Arbeit im German Centre Beijing ein. Martin Fox, Experte für Unterricht am Goethe Institut Peking, ließ die Teilnehmenden in seinem anschließenden Workshop New Work über ihre persönlichen Ansprüche an zukünftiger Arbeitsformen, aber auch deren Grenzen, reflektieren. Der abschließende Blended-Learning Workshop, Referent und DAAD-Lektor Eugen Zak war den Besucher:innen virtuell aus Qingdao zugeschaltet, sensibilisierte für Körpersprach und Small-Talk-Themen in Bewerbungsgesprächen.





Fazit





Das Job Lab erreichte insgesamt rund 300 Besucher:innen und wurde von diesen sehr positiv aufgenommen, was angeregte Gespräche, interessierte Nachfragen und eine Teilnahme am gesamten Tagesprogramm der meisten Besucher:innen spiegeln. Durch die erfolgreiche Umsetzung des Job Labs in Guangzhou, Shanghai und Peking wurde der Grundstein für eine mögliche jährliche Fortsetzung des Projekts gelegt.

Das Job Lab entstand in Kooperation mit den deutschen Auslandsvertretungen in Kanton, Shanghai und Peking, dem German Centre Shanghai, dem German Centre Beijing, der AHK Greater China, Advantage Austria, dem OeAD sowie dem Goethe Institut Peking. Indem es DAAD-Lektor:innen aus ganz China als Workshopleitende einband, wirkte es zudem als Lektorenprogramm gesamtumspannendes Projekt.



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